Energiemanagement-Schulung (EMS) bei Menschen mit MS-bedingter Fatigue im stationären Setting.

Hersche-Cupelli, Ruth and Weise, Andrea and Barbero, Marco and Kool, Jan (2017) Energiemanagement-Schulung (EMS) bei Menschen mit MS-bedingter Fatigue im stationären Setting. 1st.Congress of Swiss Society of Physical Rehabilitation Medicine & Swiss Physiotherapy Association.

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Abstract

Einleitung: Für 75% der Personen mit MS ist Fatigue eine der Hauptursachen für eine reduzierte Lebensqualität unabhängig vom Behinderungsgrad. Zu den nicht pharmakologischen Fatiguemanagement-Strategien gehören die Optimierung der Alltagsroutine, die Anpassung der Umwelt und regelmäßige körperliche Aktivität. Obwohl die Wirksamkeit von Fatiguemanagement-Kursen in mehreren Studien belegt wurde (Blikman et al.,2013, Asano & Finlayson 2014) und in den aktuellen Practice Guidelines als Behandlungsansatz empfohlen wird, konnte diese Intervention in der schweizerischen Praxis nicht implementiert werden. Die Gründe dafür sind die Struktur der Kurse und das Fehlen von an den nationalen Kontext angepasstes Schulungsmaterial. Das Ziel des Forschungsprojekts ist es, ein Behandlungsprogramm mit den dazugehörigen Arbeitsmaterialien zu konzipieren, welches innerhalb eines dreiwöchigen Reha-Aufenthalts durchführbar ist (Teil 1) und die Machbarkeit einer zukünftigen Wirksamkeitsstudie in einem Pilot-RCT zu prüfen (Teil 2). Methodik: Teil 1: Mit Hilfe von Fokusgruppen werden die Erfahrungen der ersten 10 Schulungsteilnehmenden und der geschulten und behandelnden Ergotherapeuten (ET) analysiert und zur Verbesserung der entwickelten Materialien eingesetzt. Teil 2: Eine Pilot-RCT wird durchgeführt, um die Machbarkeit des Studienprotokolls zu prüfen und die erforderliche Stichprobengröße für eine zukünftige RCT berechnen zu können. Resultate Teil 1: EMS basiert auf den Theorien des Patienten-Empowerments, der Selbstwirksamkeit und den Stadien der Verhaltensänderung und integriert Energiemanagementstrategien sowie Aspekte der kognitiven Verhaltenstherapie. EMS besteht aus einer Einzel- und fünf Gruppensitzungen mit spezifischen Themen (insg. 6h). Die Resultate der Fokusgruppen bestätigen den wirkungsvollen Effekt des Gruppensettings auf die Motivation der Teilnehmenden, Verhaltensroutinen kritisch zu hinterfragen und zu verändern. Sowohl Teilnehmende mit langjähriger Erfahrung im Umgang mit Fatigue als auch Menschen für die das Thema neu war, fanden die Inhalte interessant und bereichernd. Diskussion und Schlussfolgerungen Ein kritischer Aspekt bleibt, wie die im stationären Setting geübten Strategien in den häuslichen Kontext transferiert werden können. Bedeutung für die Praxis Gruppeninterventionen im Bereich der Patientenschulung im stationären Setting müssen in ihrer Form an die spezifischen Merkmale des institutionellen Kontexts angepasst werden.

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